Gefühle, Emotionen


Gefühle werden oft entwertet, als subjektiv dargestellt oder als Quelle von Irrtümern. Wir haben keine Kultur der Gefühle, wir haben gelernt zu funktionieren.

Wir sind "zivilisationsorientiert", dies führt zu einer tragischen Entfremdung von uns selbst und von der Natur. Wie es derzeit um die Natur bestellt ist, wissen wir alle.

 

Meine Erfahrung ist, dass in unseren Gefühlen eine spezifische ihnen innewohnende "Intelligenz" steckt, sie steuern eine Lebensrichtung, einen seelischen Prozess.

Die Frage ist, was will dieses Gefühl? Was ist der nächste Schritt? Was ist das Eigentliche? Das Gefühl will etwas, es schwappt nicht einfach durch unseren Körper sondern hat eine konfigurierende Wirkung. Alle unsere Gefühle sind Teile unseres regulierenden psychischen Systems.

 

Innere Ruhe und Klarheit

Von Gefühlen einfach nur überschwemmt zu werden ist umsonst. Die Woge des Gefühls trägt uns, fördert unsere Entwicklung. Aber wenn wir untergehen im Gefühl, ist es uninteressant. Dann kann auch keine Entwicklung stattfinden.

Wir müssen uns mit dem Gefühl verbinden, schauen was es will. Alle Regulationsprozesse im seelischen Haushalt laufen über unsere Gefühle. Wenn wir das Eigentliche dann gefunden haben, sind wir wie "beseelt", eine tiefe innere Ruhe macht sich in uns breit, wir fühlen uns innerlich gestärkt und mental klar.

Unser Gehirn ist ein Leben lang veränderbar.

Dies möchte ich mit meiner Therapie anregen. Neuroplastische Botenstoffe werden nur gezündet, wenn unsere Gefühle angesprochen werden.

Oft wird in der Literatur von sogenannten negativen Gefühlen gesprochen, und dann Trauer, Leid, Schmerz, Angst, Scham etc. genannt.

Aus meiner therapeutischen Erfahrung gibt es keine negativen Gefühle. Das einzige was daran negativ ist, ist unsere Sicht auf dieses angeblich "negative Gefühl".

 

Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass keines unserer Gefühle einfach so da ist, kein Gefühl "schwappt" einfach so durch unseren Körper. Alle Gefühle sind Teile unseres regulierenden psychischen Systems. Jedes unserer Gefühle hat eine ihm eigenständige Intelligenz, eine Art Regulationstendenz, folgen wir dieser, sind wir auf dem Weg zu uns, zu unserer inneren Intelligenz, der Intelligenz des Lebens ins uns, dann kommen wir schrittweise in Einklang mit unserem Leben, der Psyche in uns und auch mit dem Leben und Er-Leben im Außen.

Es ist wie eine Art Reise, eine Heldenreise.

Denn der Held, er macht sich auf, wie Odysseus, wie Frodo im Herr der Ringe.

Die Helden bestehen Abenteuer und wachsen daran, entwickelen sich...Der Held folgt dabei nicht der Grammatik seiner Glaubenssätze sondern der Grammatik seiner Gefühle und inneren Regungen. Ein großer Unterschied.

 


Wollen wir Gefühle wegmachen, ist das so, als würden wir versuchen, einen großen Ball unter Wasser tzu drücken, je stärker wir versuchen ihn unter Wasser zu drücken desto stärker wird er versuchen an die Oberfläche zu kommen. Dann gibt es noch die Möglichkeit diesen Ball auf der Wasseroberfläche davonschwimmen zu lassen, dass mag in einer Meditation zwar gelingen und kurzzeitig fühlen wir uns auch erleichert aber glauben sie mir: Der Ball, er kommt wieder, ganz bestimmt.

Verlassen wir den Metapher und werden konkret: Wir können uns unangenehme Gefühle nicht einfach wegmachen oder unterdrücken, sie bleiben.

 

Erst eine nachhaltige Therapie, die das Ursprungsgefühl aufgreift, leiblich emotinal spürend und achtsam ausgerichtet ist, kann unsere "unangenehmen" Gefühle wie "wandeln", wir kommen dann in Kontakt mit unserer Ursprungsweisheit und sehen dann das Eigentliche, was z.B. hinter Schmerz, Angst, Wut, Trauer steht und integrieren dann eine neue Kompetenz, haben sogar eine neue Ressource in uns gefunden. Denn glauben sie mir: gerade hinter Ängsten, Depressivem, burnout, Leid, Krise habe ich für mich und auch bei meinen Patienten die größten Ressourcen gefunden.

 

Wir wachsen anhand unserer Gefühle, deshalb ist es so fatal sie wegmachen zu wollen: Das Wegmachen schneidet und von unserer Entwicklung wie ab, wir meiden in diesen Fällen die eigene Entwicklung.

Wie können wir aus unseren unangenehmen Gefühlen lernen, wie damit umgehen?

Es bedarf einer achtsamen Therapie, die darauf abzielt, dass wir die innewohnede Intelligenz des unangenehmen Gefühls erkennen und den notwendigen Entwicklungsschritt aufgreifen und ins Leben bringen. Eine derartige Therapie regt auch eine neuronale Neuverschaltung an und ist deshalb auch nachhaltig. Dazu möchte ich Sie gerne einladen.